Im Home-Office mit Kindern
Die täglichen Herausforderungen – Home-Office mit Kindern
Vorab – heute wird es persönlich! Emotional! Weniger sachlich! Heute gibt es keine Analysen oder Konzepte. Heute wird es privat!
Zuhause sein. Die Kinder um sich haben. Selbst ein paar kleine Arbeiten erledigen. Während man vor dem Rechner sitzt, beschäftigen sich die Kleinen leise. Sind nicht genervt. Streiten sich nicht. Nach dem Basteln geht das 3-Jährige in’s Kinderzimmer und spielt dort weiter. Vielleicht etwas mit Puppen. Oder etwas mit Autos. Man weiß es nicht, denn man arbeitet ja.
So wünscht sich das der Arbeitgeber! Die Kita stellt es sich auch so vor!
Unsere Kita kann nämlich keine ausreichende Betreuung mehr gewährleisten. Wer also sein Kind zuhause lassen kann, soll das doch bitte auch tun.
Die Rückschläge einer Selbst & Ständigen?
Da habe ich also als Selbstständige das wahnsinnige Vergnügen, beide Kinder zuhause zu haben. Ich liebe meine Kinder abgöttisch. Ich liebe die Tage mit ihnen. Am liebsten würde ich Kitafrei durchziehen. Aber ich liebe auch mein Business. Ich liebe, was ich mir erschaffe. Ich liebe es zu wachsen. Und nein, mein Business ist noch jung und nicht so groß skaliert, dass mir ein oder zwei Wochen Kitafrei nichts ausmachen würden. Die Kundenanfragen kommen – zum Glück – also trotzdem rein. Mein Online-Kurs läuft noch. Mein Mentoring auch. Ich muss neue Kunden generieren. Und Rechnungen schreiben.
Gleichzeitig geht mein Mann zur Arbeit, so bleiben die Verdienstausfälle wenigstens im Rahmen. Und weil es zuhause keinen Unterschied macht, ob mein Mann da ist oder nicht. Die Kinder kleben trotzdem an mir. Ruhe zur Deep-Work habe ich ohnehin nicht.
10 Tipps, wie das Arbeiten im Home-Office mit Kindern klappt
Gebe ich die Schlagworte Arbeiten im Home-Office mit Kindern ein, fallen mir direkt einige Ratgeber ins Auge, wie das denn so zu meistern ist.
Hier ein paar Beispiele: „Einen Arbeitsplatz schaffen“ – Ähm ja. Klar. Ich arbeite vom Wohnzimmertisch aus. Ist das ein eigener Arbeitsplatz? Ich habe ausprobiert, in einem anderen Raum zu arbeiten. Die Kleinen folgen mir einfach.
„Morgenstund hat Gold im Mund“ – Bestimmt! Der Kleine ist allerdings wach, sobald ich wach bin. Völlig unabhängig davon, ob das um 5 Uhr früh ist oder um 7 Uhr.
„Ziele setzen“ – Ohja, diese Ziele habe ich. Ich habe wöchentliche Ziele, tägliche Ziele. Und natürlich eine lange To-Do Liste. Was hatte ich nicht alles vor in dieser Woche. Was wollte ich nicht alles schaffen. Und so musste ich priorisieren. Nein, die Website kann weiter warten. Ja, mein LinkedIn Profil kann auch weiter warten. Nein, dringende Kundengespräche können nicht warten.
„Für mehrere Tage einkaufen und kochen“ Also ich weiß ja nicht, wie ihr das so handhabt, aber ich mache hier einen Wocheneinkauf. Wenn dieser dann erstmal eingeräumt ist, ist da definitiv kein Platz für Vorgekochtes. So sehr ich Meal Prep auch liebe. Apropos Wocheneinkauf. Der hat heute vier Stunden gedauert. Sind ja die Kinder mit.
Wir Mütter sind die Blitzableiter der Nation
Erst kürzlich ist mir der Artikel von Alexandra Dobmeier „Wir Mütter sind die sozialen Blitzableiter der Nation und die Pandemie hat vielen nochmals zugesetzt.“ in die Hände gefallen. Sie referiert in diesen einen Spiegel+ Online-Artikel über die Mütter in der Pandemie. Interessant ist dabei, dass 67% der Mütter in der Befragung des Wirtschaft- und Sozialwissenschaftlichen Instituts angaben, den Großteil der Kinderbetreuung zu übernehmen. Nur 6% der Väter haben weniger gearbeitet. Im ersten Lockdown haben sich 69% der Frauen um den Haushalt gekümmert, bei den Männern waren es nur 11 %. Der Grund? Nein, es ist nicht unbedingt das Geld. Es ist die Verfügbarkeit der Frauen. Die Tatsache, dass die Mama für emotionale und häusliche Belange fast immer die erste Ansprechpartnerin ist. Das Kind ist hingefallen? Sehr oft sucht es emotionale Nähe bei der Mama. Das Kind ist krank in der Kita? Oft wird zuerst die Mama angerufen. Ein Kuchenbasar muss organisiert werden, wer backt? Die Mama.
Alexandra plädiert in ihrem Artikel über ein Umdenken der Frauen. Wir müssen lernen, Hilfe anzunehmen, Dinge zu delegieren und Nein zu sagen.
Und ja, genau das fällt mir schwer. Ich arbeite von zuhause, ich bin verfügbar für die Kleinen. Solange ich verfügbar bin, kann ich quasi nicht ungestört arbeiten. Also kann auch mein Mann arbeiten gehen. Eine Spirale.
Ja, was denn nun?
Um Hilfe bitten – auch so ein Thema. Ich mache eigentlich alles am liebsten allein. Es grenzt an ein Wunder, dass ich irgendwann meinen Mann in mein Leben gelassen habe. Jemand anderen fragen? In meinem Umfeld arbeiten ja auch alle mehr oder minder Vollzeit und haben selbst Kinder. Denen will ich natürlich nicht auf die Nerven fallen. Mal ganz davon abgesehen: ich bin ja eh verfügbar.
Und ja – ich sitze oft genug im McDonalds oder auf der Bank im Einkaufszentrum. Einzig und allein, um nicht verfügbar zu sein.
Und ja, wir Frauen müssen lernen Hilfe anzunehmen, für unsere Bedürfnisse einzustehen und Dinge zu delegieren!
Referenzen:
Written by VAfriederike
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