Ein gutes, konstruktives Feedback erhalten und Feedback geben ist mir immens wichtig, hilft sie mir doch zu wachsen, mich zu verbessern und immer bessere Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können.
Leider merke ich es immer wieder, dass es gar nicht so selbstverständlich ist, eine Rückmeldung zu geben, mit der die anderen auch etwas anfangen können.
Ist Feedback geben nur wichtig auf Arbeit?
Nein! Ganz klar ist es das nicht. Wenn du Kinder hast, dann weißt du vielleicht, dass gerade die Kleinsten nur mit einem ordentlichen Feedback wachsen können. Unsere Kinder streben danach, Dinge richtig zu machen, ihr Leben aber auch nach ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.
Jetzt ist das aber immer so eine Sache.
In der Erziehung sprechen wir hier oft davon, Dinge klar zu benenne, anstatt zu sagen, dass man etwas nicht machen soll. Das Hirn filtert (gerade im Kleinkindalter) nur Schlagworte heraus. Das Schlagwort kann dann sein „kaputtmachen“ Der komplette Satz „Nein Theo, mach das bitte nicht kaputt!“ Kommt einfach nicht an. Haben die Kurzen kapiert, um was es geht bzw. was sie nicht tun sollen, ist es unsere Aufgabe zu sagen, was sie stattdessen tun sollen. „Theo, bitte leg den Hammer auf den Tisch!“
Warum ist mit Feedback wichtig?
Ich habe es eingangs bereits erwähnt. Ohne Feedback habe ich keine Möglichkeit, mich zu verbessern, ich kann nicht wachsen, meine Arbeit, meine Texte stagnieren.
Für neue Textarten und Formate, die ich bisher nicht geschrieben habe, hole ich mir immer eine Rückmeldung und Tipps von Experten. Bei meinem bisher größten Projekt, der Private Banking Broschüre der Sparkasse Vogtland hatte ich im Verlauf Coachings und Gespräche mit Bianca Grünert, Expertin für Texte aller Art mit textur Kommunikation, Expertin für Online-Magazine und der lieben Viola Schäfer, die meine Storys aufpolierte.
Die direkteste aller Rückmeldungen, – das Boxen
Training um Training ging es darum, in der Partnerarbeit eine gute Rückmeldung zu geben und natürlich auch zu erhalten.
Bei der Partnerarbeit und beim Sparringcheckt dein Gegenüber innerhalb Bruchteile von Sekunden, ob deine Deckung gut ist, dein Konter funktioniert und deine Blocks auch wirklich keine Schläge oder Tritte durchlassen.
Boom! Ein Schlag trifft mich mitten auf die Nase. Kurz schüttle ich mich, dann der nächste Schlag – wieder mitten auf die Nase. Das geht noch ein paarmal so weiter. Aber spätestens am Ende der Einheit hat mein Kopf ein Schritt weiter in die Richtung getan „Lass deine Deckung oben!“
Würde mein Partner mir nicht dieses Feedback geben, würde ich überhaupt nicht merken, dass meine Deckung schlecht ist. Klar bekomme ich das zwischendurch auch von meinem Trainer zu hören, aber die schnellste Rückmeldung ist die beste.
Und weißt du, was auch noch passiert? Mein Trainer sieht, dass ich Probleme habe, – was macht er? Er sagt jetzt nicht. „Nehme jetzt ja nicht die Hände runter!“ Nein, – er erklärt mir, wo und wie ich meine Hände platzieren soll, sodass ich auch effektiv abwehren kann. Siehst du den Bogen zur Kindererziehung?
Meine Tipps für gutes Feedback
Möchte dein Gegenüber überhaupt deine Meinung hören?
Zuerst solltest du im Klaren darüber sein, ob dein Gegenüber eine Rückmeldung haben möchte. Das kann auf Arbeit auch schon etwas tricky sein. Als Arbeitgeber würde ich allerdings erwarten, von meinem Chef Einschätzung zu erhalten.
Als Dienstleister freue ich mich immer über Kundenfeedback.
Anders sieht es allerdings aus, wenn du die Person nicht kennst oder dir nicht anmaßend solltest, Hintergründe zu kennen. Ebenso wichtig ist die Frage, ob der Ratschlag ein Ziel hat, dass dem Empfänger helfen kann. Tipps und Tricks, die von oben herab kommen und quasi leere Worthülsen sind, finde ich hier sehr unangebracht.
Stay Positive!
Auch wenn es zu einfach ist, – mein Erzieherbeispiel vom Anfang zeigt es – drücke dich positiv aus! Bei negativen Sätzen, bei vielen „nichts“ und „keins“ und „schlecht“ machen unsere köpfe zu. Wir schalten auf Durchzug, hören gar nicht mehr richtig zu. Konzentriere dich außerdem auf die Handlung, nicht die Person. Deine Kritik gilt in diesem Moment auch der Arbeit der Person und nicht dieser selbst!
Sei freundlich, konzentriere dich auf das Verhalten, formuliere deinen Ratschlag nett, sei nicht das Trampel von nebenan!
Weg mit Wischiwaschi!
Irgendwelche allgemeinen Aussagen bringen uns hier nicht weiter. Ein „Das macht man eben so!“ Genauso wenig wie „Dein Marketing ist ja mal richtig schlecht“. Beides ist so allgemein, dass wir es nicht fassen können. Sei also konkret, benenne die Situation genau, schildere den Fall. Kann der Empfänger am Ende eine konkrete Erkenntnis mit nach Hause nehmen? Dann gut gemacht!
Gib Beispiele
Wir Menschen denken in Geschichten (mehr dazu erfährst du in meinem Beitrag zum Storytelling, mithilfe einer kleinen Story können wir Dinge besser verstehen. Nein, du musst jetzt nicht mit Feuerholz daherkommen und ein kleines Lagerfeuer anmachen (womöglich am Arbeitsplatz deines Kollegen oder im Wohnzimmer!). Was schon hilft, sind Beispiele, die helfen, deine Aussage zu untermauern. Mithilfe eines Bildes im Kopf oder eines Beispiels kann dein Gegenüber das Neue besser zu verarbeiten. Deine Bemerkungen sind präziser und verständlicher.
Deine Gedanken und Gefühle
JA, ich weiß, über unsere Gefühle reden ist oft nicht so leicht. Aber keine Angst, du sollst es dir nicht schon auf der Couch bequem machen, die Augen schließen und dein Innerstes offenbaren. Indem du aber aus der Ich-Perspektive erzählst und deine Gefühle klar benennst, zeigst du, dass das Thema wichtig ist. Ganz einfach, wenn du beim Feedback deine eigenen Gefühle aussprichst, hilfst du dem Empfänger, die Sache aus einer anderen Perspektive zu sehen. Es zeigt, dass dir deine Emotionen wichtig sind und dass das Feedback einen großen Einfluss auf dich hat. Außerdem versteht der Empfänger besser, wie sein Verhalten, andere beeinflusst.
Wenn du deine Gefühle nicht benennst, kann das Feedback weniger wertvoll sein und es besteht die Gefahr, dass es nicht angehört wird. Es kann auch so wirken, als ob du das Feedback nicht ernst nimmst oder dass es keine Bedeutung hat.
Das Gleiche gilt im Übrigen auch wieder für Kinder!
Fokussiere Lösungen, nicht das Problem
In Bewerbungen steht es oft: „Lösungsorientiertes Denken“ ist ein großer, nicht zu fassender Geist, oder? Aber im Grunde heißt es einfach nur: Am Problem kannst du nichts ändern, verschwende keine Energie mehr auf das ursprüngliche Problem, nutze deine Energie, um eine Lösung zu finden!
Vom Abendbrottisch mit der Familie wird es der ein oder andere noch kennen: Das Glas Wasser fällt um, das Wasser ergießt sich über den ganzen Tisch. Der Papa ist schon am Schimpfen, man solle besser aufpassen, was das denn wieder soll, wie man so unachtsam sein kann … (The list goes on) DAS ist problemorientiertes Denken. Lösungsorientiert wäre einfach ein Handtuch zu holen und das Wasser aufzuwischen. Im Übrigen: Das Kind (und auch dein Gegenüber) merkt meistens sowieso selbst, dass das gerade doof war.
Wenn du diese Punkte berücksichtigst, wirst du auf jeden Fall ein sensibles und konstruktives Feedback geben können. Gleichzeitig kannst du dein Gegenüber auch dazu einladen, dir Ratschläge, Tipps und Feedback zu geben. Du wirst sehen, ungeahnte Diskurs kann dadurch entstehen!
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