Wie erkennt man Fake News?
Heute stelle ich dir Lisa vor. Lisa ist von der Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist. 35-Jahre alt, zwar kein digital Native, aber immerhin ist sie seit ihrer Jugend schon online. Sie kennt noch die Zeiten, in denen man sich mit dem Modem einwählen musste und dann auch nicht parallel telefonieren konnte.
Heute hat Lisa ein Smartphone und natürlich auch diverse Social-Media-Accounts. Und obwohl Lisa auch andere Hobbies hat, liebt sie es abends auf dem Sofa zu sitzen und durch Instagram zu scrollen.
Irgendwann stößt sie über einen Namen und möchte gerne mehr darüber erfahren. Da heute ja KI voll im Trend liegt und die Suche mit Perplexity: www.perplexity.ai oft schneller geht, geht sie direkt dahin. (Anm.: Perplexity ist eine KI-Suchmaschine, agiert ähnlich wie Google, liefert direkte Ergebnisse plus die Quellen dazu.
Zu ihrer Überraschung liefert Perplexity Informationen über diese Person, die angeblich in der TV-Serie Dark mitgespielt haben soll. Lisa ist erstaunt, denn sie hat diese Serie gesehen und kann sich nicht an diese Person erinnern. Zweifel nagen an ihr: Kann das wirklich stimmen? Oder sind das gar FAKE NEWS??
Sie durchsucht die Quellen, die angegeben wurden und stellt schon nach kurzer Zeit fest: Diese Infos stimmen nicht. Es hat nie eine Schauspielerin mit diesem Namen in der Serie gegeben. Bei weiterer Suche stellt sie fest: Die komplette Website ist fake und wird wahrscheinlich von einem frühen ChatGPT geschrieben worden sein
Lisa beginnt, die Informationen weiter zu hinterfragen, nicht nur die von Perplexity, sondern auch andere Inhalte, die ihr täglich im Netz begegnen. Je tiefer sie gräbt, desto mehr wird ihr bewusst, wie oft sie bereits auf potenziell falsche Informationen gestoßen ist, sei es in sozialen Medien, Nachrichtenportalen oder Foren. Ihre Unsicherheit wächst: Wie soll sie in dieser Flut von Informationen noch erkennen, was wahr ist und was nicht?
Meine Lisa ist frei erfunden, aber was ihr passiert ist, kommt in der Realität viel häufiger vor, als man denken könnte. Genauso eine Situation hat der Journalist Gregor Schmalzried im KI-Podcast erlebt. Er suchte nach Informationen über seinen eigenen Namen. Dabei stieß er auf eine Schauspielerin namens Victoria Schmalzried. Diese soll angeblich in der Serie Dark mitgespielt haben. In Wirklichkeit existiert sie aber gar nicht.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie wichtig es ist Daten im Netz zu hinterfragen, den Output der KIs zu verifizieren und wirklich nachzuschauen, ob diese eine Info nicht Fake-News sind.
Falschmeldungen erkennen: Dein Werkzeugkasten für die digitale Welt
Lisa, verunsichert durch ihre Erfahrung mit Perplexity, beginnt zu verstehen, dass sie sich in einem digitalen absolut undurchsichtigen Dschungel befindet. Jeden Tag wird sie mit einer Flut von Informationen konfrontiert, doch diese sind oft ein Mix aus Fakten und Fiktion. Es wird ihr zunehmend schwerer, zu unterscheiden, was wahr ist und was nicht. Die Unsicherheit wächst: Welche Quellen kann sie wirklich vertrauen?
Lisa erkennt, dass sie bisher zu oft unkritisch auf die Informationen im Netz vertraut hat. Doch nach ihrer Erfahrung mit der vermeintlichen Schauspielerin aus Dark weiß sie, dass sie neue Wege finden muss, um sicherzustellen, dass sie sich auf verlässliche Informationen stützt. Der digitale Dschungel, in dem sie sich bewegt, erfordert mehr Wissen denn je und die richtigen Werkzeuge, um nicht den Überblick zu verlieren.
Lisa beginnt, sich tiefer mit dem Thema auseinanderzusetzen und lernt, wie gefährlich Halbwahrheiten und Fake News sein können. Besonders auf Social Media verbreiten sich solche Falschmeldungen blitzschnell. Es wird ihr klar, dass sie ein scharfes Auge und das richtige Handwerkszeug braucht, um diese zu entlarven.
Und vielleicht kennst du das: Vor ein paar Jahren noch war es wichtig zu lernen, wie eine Fake-Website aufgebaut war. Die ältere Generation musste noch lernen am Telefon zu hören wenn man gescamt wird. Wir mussten alle lernen nicht jeden Link einfach anzuklicken.
Heute werden wir überflutet von Informationen: In der Werbung, in den sozialen Medien, im kompletten Internet. Wir können diese Infos oft gar nicht mehr filtern und nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden. Und spätestens seitdem die KIs wirklich gut werden und wir einen Papst mit weißem Pelz sehen oder Elon Musk mit Waffen, können wir auf diversen Websites auch nicht mehr unterscheiden, ob eine Information wahr oder falsch ist.
Oft hören sich Seiten komplett plausibel an, wir glauben dem Inhalt ungefragt. Und dann stellt sich uns doch die Frage:
Aber wie kann ich Fake News erkennen?
Mein Vater verbringt viele Stunden damit, durch Plattformen wie YouTube oder Nachrichtenseiten zu scrollen. Der Algorithmus dieser Plattformen spielt ihm Inhalte zu, die meiner Meinung nach oft fragwürdig sind und teils rechtes Gedankengut enthalten. Doch wie viele Menschen seiner Generation – er gehört nicht zu den Digital Natives – weiß er nicht, wie er diese Informationen überprüfen soll. Vielleicht erscheint es ihm auch einfach zu aufwendig. Aber genau hier lauern Gefahren, die weitreichende Konsequenzen haben können.
Wenn solche Inhalte ungeprüft übernommen werden, können sie nicht nur die Sichtweise meines Vaters beeinflussen, sondern auch die Verbreitung von extremen Ansichten fördern. Früher verbreiteten sich solche Informationen langsamer, man musste sich schon persönlich treffen, um sie weiterzugeben. Heute, dank sozialer Medien und Algorithmus-getriebener Plattformen, geht das rasend schnell. Deshalb ist es umso wichtiger, den Wahrheitsgehalt solcher Informationen zu überprüfen.
Aber wie gehst du konkret vor, um solche Fake News zu entlarven?
Die Bundesregierung hat hier eine gute Seite veröffentlicht, die den Nutzern eine Guideline im Umgang damit gibt.
Hier sind einige Schritte, die du direkt umsetzen kannst:
1. Quelle überprüfen:
Wenn mein Vater auf eine Nachricht stößt, sollte er zuerst die Quelle der Information prüfen. Handelt es sich um eine etablierte Nachrichtenseite, oder kommt die Information von einem unbekannten YouTube-Kanal? Seriöse Quellen legen offen, wer hinter der Seite steckt und welche Redaktionsrichtlinien befolgt werden. Wenn die Quelle anonym ist oder fragwürdig erscheint, sollte er skeptisch werden.
2. Inhalt hinterfragen:
Viele der Inhalte, die mein Vater sieht, klingen auf den ersten Blick plausibel, sind aber oft stark emotional aufgeladen. Wenn eine Nachricht besonders reißerisch formuliert ist, sollte er sich fragen: Ist das wirklich so passiert? Extreme Schlagzeilen sind oft darauf ausgelegt, Emotionen wie Angst oder Wut auszulösen. Hier lohnt es sich, den Inhalt kritisch zu hinterfragen.
3. Weitere Quellen suchen:
Eine einfache Google-Suche kann oft schon helfen. Wenn mein Vater eine Aussage findet, die ihm seltsam vorkommt, sollte er sie in eine Suchmaschine eingeben, um zu sehen, ob auch andere, vertrauenswürdige Quellen darüber berichten. Wenn die Information nur auf fragwürdigen Seiten auftaucht, ist Vorsicht geboten.
4. Bilder und Videos überprüfen:
Auf Plattformen wie YouTube können Videos manipuliert oder aus dem Zusammenhang gerissen sein. Mein Vater könnte die Bildersuche von Google nutzen, um herauszufinden, ob das gezeigte Bild oder Video vielleicht in einem ganz anderen Kontext aufgenommen wurde. Solche Überprüfungen sind einfach und können helfen, die Wahrheit zu erkennen.
Aber Achtung: Auch Fake-Bilder werden schnell gerne dupliziert und neu benutzt. Hier aber vermehrt auf nicht-seriösen Plattformen oder in Social Media.
5. Vorsicht vor Social Media:
Social Media ist besonders anfällig für die Verbreitung von Falschinformationen. Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und YouTube zeigen Inhalte an, die den Nutzer lange auf der Plattform halten sollen, oft ohne Rücksicht auf die Wahrheit. Wenn mein Vater eine Nachricht über Social Media bekommt, sollte er diese immer kritisch hinterfragen und prüfen, bevor er sie glaubt oder weitergibt.
Diese Schritte sind nicht nur für meinen Vater wichtig, sondern für uns alle. Denn die Gefahr von Fake News geht weit über persönliche Meinungen hinaus.
Außerdem können extreme Ansichten, wie rechtes Gedankengut, sich schneller und ungehindert verbreiten, wenn wir die Verbreitung solcher Inhalte nicht kritisch hinterfragen.
KI-Inhalte durchleuchten: So gehst du vor
Aber zurück zu Lisa. Nachdem sie sich intensiv mit dem Thema Falschinformationen auseinandergesetzt hat, stellt sich ihr nun die nächste Frage: Wie sieht es in der Welt der Künstlichen Intelligenz aus? Können wir überhaupt noch sicher sein, dass die Informationen, die uns von KIs präsentiert werden, korrekt sind?
Lisa spürt, wie die Flut an Informationen sie immer mehr überwältigt. Besonders bei KI-generierten Inhalten, die oft glaubwürdig erscheinen, wird es für sie zunehmend schwieriger, Wahrheit von Fiktion zu unterscheiden. Der Druck, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wächst. Sie erkennt, dass sie einen klaren Plan braucht, um sich in dieser digitalen Welt zurechtzufinden.
Lisa beschließt, nach den richtigen Werkzeugen zu suchen, die ihr helfen, durch den digitalen Dschungel der KI-generierten Inhalte zu navigieren und die Wahrheit von der Lüge zu trennen.
Die Herausforderung der Quellenlosigkeit
Lisa hat nun gelernt, wie sie traditionelle Fake News erkennen kann. Doch die Welt der Künstlichen Intelligenz stellt sie vor eine ganz neue Herausforderung. Sie bemerkt, dass KI-generierte Inhalte oft anders funktionieren als herkömmliche Nachrichtenquellen. Aber warum sind diese Inhalte so schwer zu durchschauen?
Der Hauptgrund ist die Quellenlosigkeit vieler KI-generierter Texte. Anders als bei Artikeln von etablierten Nachrichtenportalen, die ihre Informationen klar mit Quellen belegen, präsentieren viele KI-Modelle wie GPT, Gemini oder Claude ihre Inhalte ohne Angabe der Ursprünge. Das bedeutet, dass Lisa keine direkte Möglichkeit hat, die Herkunft der Informationen zu überprüfen. Dies erschwert es enorm, den Wahrheitsgehalt solcher Texte einzuschätzen.
Nehmen wir Perplexity als Beispiel, eine KI-Suchmaschine, die darauf ausgelegt ist, Antworten aus verschiedenen Quellen zu generieren. Perplexity gibt in der Regel an, woher die Informationen stammen, was Lisa zunächst beruhigt. Doch selbst hier kann es vorkommen, dass die angegebenen Quellen nicht vertrauenswürdig sind oder die KI diese falsch interpretiert hat.
Perplexity.ai gibt die Quellen an, wie du hier gut erkennen kannst. Und eigentlich müsste das ja ausreichen, oder?
Wie kannst du weiter vorgehen? Im vorherigen Abschnitt habe ich dir ja eine Guideline an die Hand gegeben. So gehe ich weiter vor:
I
st die Seite vertrauenswürdig?
Ich scrolle als erstes zum Impressum. Und finde? Nichts!
Beim weiteren durchscrollen der Website komme ich zumindest über den Home-Button auf das Impressum:
Auch wenn es zumindest schonmal das gibt, finde ich die Viktoria Schmalzried Info immer noch komisch.
Ich habe gelernt, dass falsche Informationen im Netz oft alleine stehen. Also probiere ich das:
Ich kann diese Information auch beim weiterscrollen nicht bestätigen.
Der Artikel von iGENEA hat also Falschinformationen bereit: und das, obwohl ein, auf den zweiten Blick, Impressum vorhanden ist und es die Firma anscheinend gibt.
Hier hat sich wohl kein Redakteur die Mühe gemacht die Informationen gegenzuchecken.
Und genau hier liegt das Problem: Es kursieren Informationen im Netz, die falsch sind und die zunehmend schwieriger zu bestätigen sind.
Strategien zur Faktenprüfung bei allen Modellen, die keine Quellenangabe liefern
Wenn ich Quellen habe, auf die ich zurückgreifen kann, ist es fast schon „einfach“ den Wahrheitsgehalt zu überprüfen, auch wenn hier natürlich Aufwand dahinter steckt. Eine ganz andere Hausnummer ist das dann aber bei Textgeneratoren, bei denen keinen Quellen genannt werden.
Wie kannst du da vorgehen?
Schritt 1: Zusammenfassung erstellen lassen
Wenn Lisa einen langen oder komplexen Text von einer KI erhält, beginnt sie damit, eine kurze Zusammenfassung des Inhalts zu erstellen. Die Zusammenfassung hilft ihr, die wichtigsten Punkte des Textes schnell zu erfassen und diese gezielt zu überprüfen.
Schritt 2: Zentrale Aussagen herausfiltern
Aus der Zusammenfassung filtert Lisa die zentralen Aussagen oder Fakten heraus, die den Kern des Textes ausmachen. Sie markiert diese Punkte, um sie in den nächsten Schritten genauer zu untersuchen.
Schritt 3: Manuelle Überprüfung der Aussagen
Lisa nimmt die gefilterten Aussagen und gibt sie in eine Suchmaschine ein, um zu sehen, ob sie von vertrauenswürdigen Quellen bestätigt werden. Sie sucht nach Nachrichtenartikeln, wissenschaftlichen Publikationen oder anderen seriösen Quellen, die dieselben Informationen enthalten. Und: soziale Plattformen sind keine verlässliche Quelle sondern spiegeln auch nur die Meinung der Menschen wider! Wenn sie keine Bestätigung findet, wird sie misstrauisch.
Schritt 4: Isolierte Informationen aufdecken
Lisa weiß, dass Falschinformationen oft isoliert im Netz stehen. Wenn eine Aussage nur von einer Quelle stammt oder auf keiner anderen vertrauenswürdigen Seite zu finden ist, handelt es sich möglicherweise um eine Falschmeldung. In diesem Fall betrachtet sie die Information mit besonderer Skepsis.
Schritt 5: Konsistenztest durchführen
Lisa überprüft, ob die verschiedenen Aussagen innerhalb des Textes konsistent sind. Widersprechen sich die Fakten im Text? Wenn der Inhalt inkonsistent ist oder logische Brüche aufweist, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass die Informationen unzuverlässig sind.
Schritt 6: Quellenanalyse bei angegebenen Quellen
Falls die KI tatsächlich Quellen angibt, untersucht Lisa diese genauer. Sie klickt auf die angegebenen Links und prüft, ob diese Seiten seriös sind und ob die Informationen korrekt wiedergegeben wurden. Manchmal stellen KIs Zusammenhänge falsch dar oder überinterpretieren Informationen.
Schritt 7: Inhalte im Kontext betrachten
Schließlich betrachtet Lisa den gesamten Kontext der Informationen. Sind die Inhalte Teil einer größeren Debatte? Gibt es widersprüchliche Berichte in anderen seriösen Quellen? Indem sie den Kontext versteht, kann sie besser einschätzen, wie vertrauenswürdig die KI-generierten Inhalte wirklich sind.
Durch diese Schritte kannst (und Lisa) sicherstellen, dass ihr euch nicht von KI-generierten Falschinformationen in die Irre führen lasst. Es mag aufwendig erscheinen, aber in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, den Wahrheitsgehalt von Informationen sorgfältig zu überprüfen.
Lisas Worte an dich
Jetzt weiß Lisa (und du!), wie wichtig es ist, jede Information zu hinterfragen. Sie überprüft die Quellen und versteht den Kontext besser.
„In einer Welt mit Überfluss an Informationen ist kritisches Denken unsere stärkste Waffe“,
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die digitale Welt ist voller Informationen, aber nicht alles, was wir sehen, ist wahr.
Quellen sollten immer kritisch überprüft und hinterfragt werden, insbesondere bei KI-generierten Inhalten, die oft ohne klare Herkunftsangaben daherkommen.
Ein konsistenter und methodischer Ansatz zur Überprüfung von Informationen ist unerlässlich, um Falschmeldungen zu entlarven.
Unsere wichtigste Erkenntnis?
Kritisches Denken ist die wahre Superkraft in einer Zeit, in der sich Falschinformationen blitzschnell verbreiten können.
„Lass dich nicht von der Flut der Informationen überwältigen – wähle bewusst, was du glaubst, und bleibe der Wahrheit treu. Denn nur wer die Realität hinterfragt, wird die Kraft finden, sie zu verändern.“ (LISA, KI-generiert)
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